„Gute Leute zu finden, ist schwer. Gute Leute zu halten, noch schwerer.“
Diesen Satz höre ich in fast jedem Gespräch mit Unternehmern. Die meisten glauben, dass es an den äußeren Rahmenbedingungen liegt: Gehalt, Benefits, Arbeitszeitmodelle. Doch die Wahrheit ist oft eine andere.
Mitarbeitende verlassen nicht den Job. Sie verlassen Führung.
Warum Menschen wirklich gehen
Es ist selten der eine große Konflikt, der Mitarbeiter kündigen lässt. Viel häufiger sind es die kleinen Momente:
• fehlende Anerkennung für gute Arbeit
• kein klares Feedback
• Entscheidungen, die nicht nachvollziehbar sind
• das Gefühl, nicht gehört zu werden
Über Monate und Jahre summieren sich diese Erlebnisse – bis der Wechsel unausweichlich scheint.
Führung als unsichtbarer Bindefaktor
Starke Führung ist leise. Sie äußert sich nicht in lauten Ansprachen oder großen Gesten. Sie zeigt sich im Alltag:
• in Klarheit über Erwartungen
• in Vertrauen, das Räume öffnet
• in der Fähigkeit, Teams durch schwierige Phasen zu führen
Unternehmen, die diese Art von Führung kultivieren, erleben etwas Bemerkenswertes:
Was macht gute Führung aus?
1. Klarheit statt Micromanagement
Mitarbeitende brauchen keinen Chef, der alles kontrolliert. Sie brauchen Orientierung: Was ist wichtig? Wo sind die Grenzen? Wo ist Raum für eigene Entscheidungen?
2. Verbindung statt Distanz
Gute Führungskräfte sehen den Menschen hinter der Rolle. Sie hören zu, verstehen, ermutigen.
3. Wachstum ermöglichen
Motivation entsteht, wenn Menschen spüren: „Ich kann hier wachsen – fachlich und persönlich.“
Der Business‒Case für gute Führung
Eine hohe Fluktuation kostet Unternehmen Unsummen: Recruiting, Einarbeitung, verlorenes Wissen.
Doch noch gravierender ist der Verlust von Vertrauen und Kultur.
Unternehmen, die in die Entwicklung ihrer Führungskräfte investieren, drehen diesen Trend um:
• sie binden Talente langfristig
• sie schaffen stabile Teams
• und sie werden als Arbeitgeber magnetisch
Mein Fazit: Führung entscheidet, nicht der Markt
Es sind nicht die „fehlenden Fachkräfte“, die Unternehmen schwächen. Es ist oft die fehlende Führung.
Wer es schafft, seine Führungskräfte zu stärken, senkt nicht nur die Fluktuation – er entfesselt das volle Potenzial seiner Teams.
Vielleicht ist jetzt der Moment, in Führung zu investieren – bevor Sie den nächsten Abschied verkraften müssen.